Milchprodukte

Warum ist Milch ungesund ?

Gleich nach dem Fleisch folgt die Milch als der gepriesene "Muntermacher" und Kraftgeber. Wer regelmäßig Sport treibt, wird sogar aufgefordert, mindestens einen Liter dieser weißen "Energiezauberquelle" zu trinken, von Käse und Joghurt oder eiweißhaltigen Aufbaupräparaten ganz abgesehen.

Nahezu jedes Kind wird in den ersten Lebensjahren mit einer Milch großgezogen, die etwa dreimal soviel Eiweiß(!), Calcium und Phosphor enthält, wie die ursprüngliche Muttermilch. Gesundheitliche Schädigungen sind dadurch kaum vermeidbar. Ein Kalb bewegt sich schon nach wenigen Tagen mit rapide anwachsendem Gewicht auf den Beinen, während ein Baby auf dieses Erfolgserlebnis lange warten muss. Sein kleiner Organismus wird durch eine viel zu fette fremde Milch überfordert, die in keinem Verhältnis zu seinen wirklichen Bedürfnissen steht.

Viele Menschen, die ganz auf den Genuss von Fleisch verzichtet haben, glauben, ihren Eiweißbedarf nur durch einen verstärkten Konsum von Milchprodukten abdecken zu können. So hat sich Milch in Form von Käse, Quark, Joghurt, Sahne, Butter oder Eis wie ein "trojanisches Pferd" in die Vollwertkost eingeschlichen, und ihre gesundheitsgefährdenden Folgen breiten sich immer mehr aus. Alle Milchprodukte erhöhen übermäßig den Cholesterinspiegel im Blut, Ursache für viele Krankheiten, u. a. auch für den Herzinfarkt.

Doch das ist nicht die einzige gefährliche Nebenwirkung für die Gesundheit. War die Milch durch die verschiedensten Behandlungsmethoden, wie Pasteurisierung, Homogenisierung, chemische Zusätze, als Nährstoffquelle schon fragwürdig, so brachte das Reaktorunglück von Tschernobyl sie endgültig in Verruf. Doch selbst in dieser Zeit schafften es viele Menschen nicht, auf sie zu verzichten. Zu stark war ihre Abhängigkeit, zu gering aber vor allem das Wissen darüber, wie wenig die Milch zum menschlichen Organismus passt. Eigentlich sind selbst die Kuhmilcherzeugnisse, die naturbelassen sind, für die menschliche Verdauung nur "Fremdkörper". Das geht bereits aus der biochemischen Zusammensetzung der Kuhmilch hervor, die sich wesentlich von der Muttermilch unterscheidet.

Hinzu kommt, dass nach dem dritten Lebensjahr die beiden Enzyme, die es dem Körper ermöglichen, die Milch aufzuschließen und zu verdauen, üblicherweise wegfallen. Besonders schwer hat es dann das Verdauungssystem des Körpers mit der dichten klebrigen Eiweißsubstanz Kasein, die zudem in der Kuhmilch dreihundertmal stärker (!) als in der Muttermilch vorkommt.

Diese schwerverdauliche Masse lässt sich ohne Probleme in den vier Magen der Kuh aufschließen, aber im menschlichen Körper bleibt sie klebrig und zäh. Das besonders schwerverdauliche Kasein sammelt sich nämlich in noch unverdautem Zustand in dem oberen Darmbereich und zersetzt sich dort. Dabei entstehen Giftstoffe, die schließlich zu einer Schwächung des Magen- und Darmtraktes sowie der Bauchspeicheldrüse führen können.

Zusätzlich kommt es durch die Ablagerung des Kaseins zu einer trägeren Nährstoffaufnahme, da die Darmzotten (Schleimhautfältchen) verklebt werden und damit in ihrer Funktion beeinträchtigt sind. Diese Ablagerung wird noch durch allgemeine Schleimbildung verstärkt, die immer als Folge der Verdauung von Milch entsteht. Da sich dieser Schleim u. a. auch in den Atmungswegen absetzt, kann es vermehrt zu Atembeschwerden kommen, häufigere Erkältungen und Allergien sind die Folge. Aus diesem Grund sollten besonders Asthmatiker Milchprodukte völlig vermeiden. Die verbreitete Tendenz zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche kann eine Folge der Schleim- und Kaseinablagerungen sein. Denn der Körper muss bei dem Versuch, sie abzubauen, viel Kraft aufwenden. Ein weiterer Beweis dafür, wie irreführend die Versprechungen sind, dass Milch munter mache und die Gesundheit stärke.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die beschriebenen Ablagerungen den gesamten Körper belasten, besonders Brust, Lunge, Gebärmutter, Eierstöcke usw. Dadurch wird die Bildung von Zysten, Tumoren, Krebs u. a. begünstigt, auch Menstruationsbeschwerden können verstärkt auftreten. Frauen, die unter gesundheitlichen Beschwerden dieser Art litten und völlig auf Milch verzichtet haben, konnten eine wesentliche Verbesserung ihres Zustandes erreichen.

Selbst wer häufig an Verstopfung leidet, kann die Ursache dazu in der Milch finden, denn als faserlose Nahrung verändert sie die Darmflora und belastet dadurch den Darm.

Ein weiteres häufiges Argument lautet: "Milchprodukte schützen durch ihre gewaltige Calciummenge vor Osteoporose (Knochenschwund), deshalb sind sie unentbehrlich!" Vieles spricht gegen diese Behauptung. Gerade in den Ländern mit dem höchsten Milchkonsum, den USA und danach Europa (Schweden, Finnland, Großbritannien), können wir die größten Probleme mit dieser weitverbreiteten Knochengewebeschwächung finden. Osteoporose ist ein chronischer Verlust von Mineralstoffen in den Knochen, also eine Schwächung des Knochengewebes, meist als Knochenschwund bezeichnet, der dazu führen kann, dass die Knochen spröde werden und dadurch leichter brechen. Osteoporose zählt heute zu einer der häufigsten Krankheiten der Industriegesellschaft, die besonders bei Frauen nach den Wechseljahren auftritt und heute irrtümlicherweise noch vielfach als eine Alterserscheinung abgetan wird. Da diese Art der Erkrankung bei Völkern mit anderen Eßgewohnheiten weniger vorkommt, sollte man sie nicht als unausweichliche Folge des Alterns ansehen. Als vorbeugende Maßnahme wird sehr oft empfohlen, Milch zu trinken, weil sie sehr viel Calcium enthält, oder Calcium in Form von Tabletten einzunehmen. Doch dieses Problem umfasst viel mehr als nur den Calcium- und Mineralstoffverlust im Knochen. Wer nur das beachtet, vergisst dabei die ganzheitliche Betrachtung aller Störungen im Körper. Auch der schwedische Professor O. Lindahl, der als Experte für Osteoporose gilt, macht auf ganzheitliche Zusammenhänge aufmerksam. Er behauptet, dass Calcium einen wichtigen, aber im Vergleich mit anderen Faktoren nur kleinen Teil des Problems ausmacht. Phosphat spielt z. B. ebenso eine Schlüsselrolle in den Knochenzellen wie das besonders wichtige Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Blut. Auch körperliche Bewegung trägt seiner Erkenntnis nach zur Stärkung der Knochen bei, denn sie ermöglicht eine bessere Calciumaufnahme.

Aktuelle Untersuchungen in den USA bestätigen, dass ein entgegengesetztes Verhältnis zwischen Calcium und Eiweiß besteht. Je mehr Eiweiß man isst, desto mehr Calcium wird abgebaut. Eiweiß ruft im Blut einen extrem sauren Zustand hervor. Um das auszugleichen, müssen verstärkt Mineralstoffe abgebaut werden. Die Milch und ihre Produkte enthalten aber sowohl Eiweiß als auch Calcium in reichlichen Mengen und können sich also nicht als Mittel gegen Osteoporose eignen. Insgesamt ist festzustellen, dass Milch, Milchprodukte und Fleisch die Hauptverursacher für Osteoporose sein können.

Ein weiterer Grund, warum man den Konsum der Milchprodukte möglichst einschränken sollte, ist offensichtlich: In der Milch, dem letzten Glied einer Nahrungsmittelkette (Erde - Pflanze - Kuh - Milch - Molkereiprodukte), sammeln sich besonders hohe Mengen von Umweltgiften wie DDT, PCB, Antibiotika oder radioaktive Stoffe. Immer wieder wird der Verbraucher auf diese Belastungen aufmerksam gemacht, doch richtig wach wurden die Menschen erst nach der Katastrophe von Tschernobyl. Damals wurde täglich in allen Medien vor den Gefahren von Molkereiprodukten gewarnt. Milch und Fleisch entwickelten sich zu den Nahrungsmitteln mit der höchsten Strahlenbelastung, denn über das verseuchte Futter wurden sie als Endprodukte der beschriebenen Nahrungsmittelkette zusätzlich belastet. Der Makrobiot riskiert keine Mangelerscheinungen, wenn er auf Milchprodukte verzichtet. Calcium finden wir in reichlicher Menge in Gemüse, Samen, Obst, Tahin und Nüssen, Ei- . weiß vor allem in Hülsenfrüchten, Getreide, Samen, Nüssen und Meeresalgen. Wer sich trotzdem ein "Leben ohne Milchprodukte" nicht vorstellen kann, sollte zumindest Sauermilchprodukte vorziehen, wie Joghurt im natürlichen (!) Zustand oder Kefir, denn durch die Säuerung wird die Milch etwas verträglicher. Aber wir müssen trotzdem aufpassen: Der Pro-Kopf-Verbrauch der deutschen Bundesbürger an Joghurt steigt seit Jahren ständig an. Von 1982-1987 verdoppelte sich der Joghurtkonsum auf fast 10 kg/Jahr. Vor allem aber stieg der Verbrauch von gezuckertem Fruchtjoghurt.

Weiter sollte der Ernährungsbewusste besonders den harten salzigen Schnittkäse meiden. Ich bin nach zahllosen Gesprächen mit ratsuchenden Menschen zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Konzentration von gesättigtem Fett und Salz häufig Krankheiten verursacht, denn das Fett setzt sich in den wichtigen Organen wie Leber, Niere, Darm und Bauchspeicheldrüse ab und beeinträchtigt ihre Funktionen. Man sollte bei allen Molkereiprodukten auf eine biologische Qualität achten. Neben der Verringerung der Gefahr der Schadstoffbelastung unterstützt man damit die sinnvolle Alternative zur Massentierhaltung.

Die Molkereiprodukte sind darüber hinaus die häufigste Ursache für eine Nahrungsmittelallergie bei Kindern. Immer wieder erleben Mütter, die ihr von Hautausschlägen geplagtes Kind von der fetten Kuhmilch auf Soja- oder noch besser auf Reis- oder Getreidemilch umstellen, dass sich die Krankheitssymptome innerhalb kurzer Zeit zurückbilden.