Mineralstoffe

Mineralstoffe - Einführung

Mineralstoffpräparate werden heutztage fast ebenso häufig konsumiert wie Vitaminzusätze. Synthetisierte Mineralstoffe werden Weißbrot, Getreideprodukten, Konserven- und Babynahrung beigefügt. Auch werden sie häufig in Kombinationspräparaten zusammen mit Vitaminen angeboten.

Aber wie die synthetischen Vitamine stammen auch die Mineralstoffpräparate nicht aus Nahrungsquellen, sondern werden im Labor aus Mineralölderivaten künstlich hergestellt.

Mineralien, die natürlicherweise in der Nahrung vorkommen, sind immer mit spezifischen Aminosäuren und manchmal einem Vitamin verbunden. In dieser Form kann der Körper die Mineralien leicht identifizieren und effektiv nutzen. In Form von Mineralstoffpräparaten oder als Nahrungsmittelzusätze bringen die Mineralien den Stoffwechseljedoch eher durcheinander anstatt ihm zu nützen.

Wenn der Körper ein Mineral aufnimmt, muß er es mit seinem gesamten Mineralhaushalt in Einklang bringen. Die einseitige Zufuhr eines bestimmten Minerals kann eine Kettenreaktion auslösen, durch die alle anderen Mineralspiegel im Körper ins Ungleichgewicht geraten. Das bedeutet nicht, daß man krank wird, wenn man ein paar Tage ein Eisenpräparat einnimmt. Wahrscheinlich wird das keine besonderen Auswirkungen haben.

Die Verwendung von Eisentabletten oder anderen Mineralstoffpräparaten über einen längeren Zeitraum kann jedoch den gesamten Mineralhaushalt des Körpers stören. Nimmt man zum Beispiel ein Eisenpräparat gegen Anämie ein, kann dies sogar zu einer Verschlimmerung des anämischen Zustandes führen. Wenn jemand eine Eisentablette einnimmt, wird die Nebennierentätigkeit angeregt, was zu einem Ansteigen des Natriumspiegels führt. Dadurch sinkt der Magnesiumspiegel. Gleichzeitig sinkt der Kalziumgehalt des Blutes, während der Kaliumspiegel steigt und der Kupfer- und Zinkgehalt sinkt - was schließlich zu einem noch stärkeren Absinken des Eisengehalts im Blut führt.

Mit anderen Worten: Kein Mineralstoff wirkt für sich allein, sondern steht in Wechsekbeziehung mit allen anderen. Auf diese Weise wird ein harmonisches Gleichgewicht im Mineralhaushalt aufrechterhalten.

Extreme Diäten, der Gebrauch von Mineralstoffpräparaten sowie bestimmte Krankheitsbilder können dazu führen, daß diese empfindlichen Mechanismen, die für ein ausgewogenes Verhältnis der Mineralstoffe im Körper sorgen, außer Kraft gesetzt werden. Ein gesunder Mensch, der sich vollwertig, das heißt, mit ausgewogenen zusammengestellten, ganzheitlichen Nahrungsmitteln ernährt, hält seinen Mineralhaushalt auf ganz natürliche Weise im Gleichgewicht. Abgesehen davon, in welchem Gesundheitszustand sich ein Mensch befindet, ist der sicherste Weg, die notwendigen Mineralstoffe zu bekommen, ohnehin die Zufuhr durch die Nahrung.

Quelle: Der makrobiotische Weg / Bauer Verlag / Michio Kushi